Urlaub USA 2007

07.06. – 29.06.2007

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Ein kleiner Service für alle, die selbst eine USA-Reise planen: Eine Liste unserer beliebtesten Restaurants im Südwesten der USA!

Reisetagebuch

Die Route: Los Angeles, CA - Palm Springs, CA (Joshua Tree Nationalpark) - Lake Havasu, AZ - Laughlin, NV (Mini-Las Vegas) - Kingman, AZ (Route 66) - Grand Canyon West , AZ (Grand Canyon Skywalk) - Mexican Hat, UT (Monument Valley, San Juan River) - Moab, UT (Canyonlands, Zusammenfluss von Green River und Colorado - berühmt für seine Offroad-Strecken) - Torrey, UT (Capitol Reef Nationalpark) - Page, AZ (Lake Powell - riesiger Stausee oberhalb vom Grand Canyon) - Grand Canyon Nord, UT - St. George, UT (Zion Nationalpark) - Las Vegas, NV - Death Valley Nationalpark, CA (86m unter dem Meeresspiegel) - Mono Lake, CA (Skulpturen und Geisterstadt Bodie) - Yosemite Nationalpark, - San Francisco, CA - Zusammenfassung
Details zur Route und den Hotels gibt es hier!

Alle Sehenswürdigkeiten in Google Maps!


USA 2007 auf einer größeren Karte anzeigen

Es verlief alles glatt, das Wetter war super (eigentlich zu gut, meist über 40°C). Nur die letzten beiden Tage (in San Francisco) hatten wir einige Wolken. Das Zitat von Mark Twain ist sicher etwas überzeichnet: "Der kälteste Winter, den ich erlebt habe, war ein Sommer in San Francisco" - nach den ganzen heißen Tagen tat ein bisschen Abkühlung aber sogar ganz gut!

Wir haben sehr viele Photos gemacht und noch mehr gefilmt (fast 500 Photos und fast 5 Stunden Video). Die aus unserer Sicht schönsten Photos habe ich im "Tagebuch" verlinkt (natürlich in sehr eingeschränkter Qualität). Wenn man auf eines der Bilder klickt, wird es in verbesserter Auflösung angezeigt (in einem neuen Fenster).
Die Länge der Videos habe ich stark reduziert, für den letzten "Feinschliff" fehlt mir aber (bisher noch) die Zeit. Also nicht wundern, wenn an einigen Stellen noch etwas viele Wiederholungen zu finden sind...

Nach dem Tagebuch findet Ihr eine zusammenfassende Auflistung aller Filme (mit Laufzeiten).

Tagebuch

Do, 07.06.2007
Der Flug war angenehm wie selten zuvor. Mit viel Hartnäckigkeit (das kann ich ja gut...) ist es mir gelungen, die beiden besten Notausgang-Plätze zu reservieren (über 1m Beinfreiheit). Beim Autovermieter gab es die erwarteten Probleme (die als 4WD angepriesenen Autos haben in aller Regel aus Kostengründen nur Zweiradantrieb). Frechheit siegt: Ich habe mir ein Fahrzeug der nächst höheren Klasse genommen und mich darauf berufen, das ich Vierradantrieb gebucht habe - mit Erfolg!

Fr, 08.06.2007
Auf der Fahrt aus Los Angeles heraus macht sich das extra gekaufte Navigationssystem bezahlt. Auto fahren in Los Angeles ist wirklich nichts für schwache Nerven...
Stichwort "schwache Nerven": Am Abend wählte ich für den Weg vom Joshua Tree Nationalpark zum Hotel eine Abkürzung (50km statt 150km), eine schöne Geländestrecke. Da in Nationalparks aber meist keine Tankstellen sind und schon die Anfahrt sehr lange war, musste ich diese Strecke mit ziemlich leerem Tank angehen - Silke sah sich im Geiste wohl schon viel laufen oder im Auto übernachten... ;-]]

Sa, 09.06.2007
Heute ist der erste lange Fahrtag - fast 600km. Zur Auflockerung habe ich zwei schöne Geländestrecken eingeplant.
Die Strecke, die gestern so viel Freude bereitet hat, gleich wieder hoch. Vor acht Uhr im Park, wandern wir zum Baker Dam (man beachte das Schild! Zum Vergleich: Ein schönes Bild aus 2005). Um diese Zeit sind die Tiere noch nicht auf Menschen eingestellt und kommen zum Trinken zum Wasser - höchst empfehlenswert, wenn man so früh aus den Federn kommt!

Auf einer alten Goldgräberstraße geht es aus dem Park heraus. Da ich weder gestern noch heute einen Ranger oder so auftreiben konnte (dieser Park hat Hochsaison im Winter und Frühjahr), konnte ich niemanden fragen. Gut so - denn die hätten uns sicherlich abgeraten! So konnte Silke ihre Lauf-Phobie pflegen - denn der Begriff Straße galt nur für die ersten Kilometer! Danach hatten wir viel Freude mit dem Gelände (siehe Film - 5:03), Silke hatte enorme Glücksgefühle (natürlich erst nach Ende des Geländeteils)...
Der Lake Havasu war eine echte Überraschung. Es ist zwar viel zu heiß (ca. 40°C, und das ist eher kühl für diese Jahreszeit), aber der Colorado und der See wurden für jede Art von Wassersport optimiert. Es gibt wirklich viel zu sehen...

So, 10.06.07
Wir fahren auf der alten Route 66. Immer wider schön...
Kingman ist eine Kleinstadt und nennt sich das Herz der Route 66 - zu Recht! Hier könnte man sofort und ohne Vorbereitung einen Film mit James Dean oder so drehen!
Die Stadt ist vor allem eines: Eisenbahn-Drehkreuz! Siehe auch der Film (0:57).
Auch das Frühstück bei Mr. D'z könnte authentischer nicht sein...

Später fahren wir mit dem Auto in den Grand Canyon hinein. Das geht nur an einer einzigen Stelle - am Diamond Creek. Echt spannend (wen auch nicht allzu schwer), die letzten Kilometer fährt man im Bachlauf (der auch tatsächlich Wasser führt) - siehe auch den Film (4:40)!
Unterwegs sehen wir zwei witzige Rinder, die hier unten ganz frei herumlaufen. So stellt man sich den Himmel für Rinder vor (wenn da nicht diese blöden Touristen wären)...


Mo, 11.06.07
Heute wartet eines der Highlights - der gerade eröffnete Grand Canyon Skywalk. Eine Glasbrücke, die ziemlich weit über die Felskante hinausragt. Wenn man bald 1000m über dem Boden auf einem Glasboden läuft, ist das schon ganz interessant. Aber der Preis für diese Attraktion ist jenseits von Gut und Böse!
Die Aussichtspunkte in dieser Gegend (für die man auch ganz kräftig zahlen muss - der "Eintritt" in das Indianerreservat kostet $49!) sind schon toll (Silke auf einem davon, direkt neben dem Skywalk - man erkennt, warum der Aussichtspunkt Eagle Point heißt!). Vielleicht sogar besser als der Skywalk...


In der Vergangenheit gab es hier offensichtlich eine Seilbahn, die in den Canyon hinuntergeführt hat. Leider ist die außer Betrieb - das wäre der Knaller gewesen! Siehe auch der Film (2:30).
Zum Paket (das jeder buchen muss, der den Skywalk erleben will) gehört u.a. noch der Nachbau einer Westernstadt mit Pferdewagen-Rundfahrt. Das ist ganz nett. Ich versuchte (mit mäßigem Erfolg), die Reisekasse mit Goldwaschen aufzupolieren. Da wir gerade an einem Sargmacher vorbeikamen, nahmen wir rechtzeitig vor den "richtigen" Geländestrecken schon einmal Maß (meine Größe hatten die aber nicht vorrätig).

Da wir auch hier extrem früh waren, waren wir bei der Rundfahrt die einzigen Passagiere. Die Fahrerin (die wirklich noch eine Ranch hat und echt authentisch 'rüberkommt) hat uns einige interessante Details über Schlangen und Skorpione erzählt, die in dieser Gegend wirklich häufig vorkommen...
Da wir früh durch das Programm durch sind, bleibt noch Zeit für eine nette "Geisterstadt" (die uns die Fahrerin empfohlen hat). Oatman liegt nicht weit von Kingman an einem Teil der historischen Route 66, den ich noch nicht kannte. Schon die Fahrt dahin ist Klasse - eine Bergstraße, wie ich sie liebe (eng, steil und kurvig)! Der Ort ist ein unglaublicher Touristenmagnet, was überwiegend an den Wildeseln liegt, die aus den Bergen in den Ort kommen. Die lieben Karotten, mit denen sie die Touristen füttern (natürlich werden die von Einheimischen verkauft). Wir hatten Glück, dass wir eh immer welche mitführen...
Die Wildesel sind der Hammer, vor Allem auch die Jungtiere (das Junge war gerade einmal 9 Tage alt)!

Eine der Bewohnerinnen (die es tatsächlich noch gibt) betreibt als Hobby eine Schildkröten-Zucht. Leider hat sie uns die extrem seltenen Wüstenschildkröten nicht gezeigt.

Am Abend dann noch einmal zu Mr. D'z - die Kneipe wird in Zukunft fester Bestandteil unserer Reiseplanung!

Di, 12.06.07
Wieder ein langer Fahrtag. Deshalb machen wir in Seligman (letzter Ort an der alten Route 66) Halt und gönnen uns noch einmal ein richtig zünftiges Frühstück. Hier könnte man wie bei Mr. D'z denken, dass die Zeit stehen geblieben ist (dankenswerterweise auch bei den Preisen)! Typisch Amerikanisch? Jein! Es handelt sich bei Westside Lilo's Cafe nach eigenen Angaben um ein Deutsch-Amerikanisches Restaurant...
Danach weiter nach Flagstaff, das ungefähr die Größe von Lörrach oder Frankenthal hat und damit in dieser Gegend eine richtige Metropole ist. Nach Großeinkauf (ab jetzt geht es richtig in die Pampa) haben wir endlich die Gelegenheit, bei Red Lobster Hummer usw. zu genießen. Danach lässt sich die lange Fahrt am Monument Valley vorbei nach Mexican Hat viel leichter ertragen!
Das Hotel in Mexican Hat ist eine echte Überraschung. Es liegt direkt am San Juan River, eng an die steilen und teilweise überhängenden Felsen geschmiegt.

Das Restaurant ist nur so lala (weshalb wir es meiden), wir haben aber eine weitere extrem positive Überraschung vor uns. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir am Valley of the Gods vorbei, danach führt eine geniale Bergstraße auf den nächsten "Rim" des San Juan-Flußtals. Die Straße ist nicht geteert und hat extrem enge Serpentinen. So was liebe ich (besonders mit Gegenverkehr und Überholvorgängen, was mir beides vergönnt war)! An dieser Stelle wurden schon diverse Filme gedreht, besonders beliebt: Verfolgungsjagden mit einem das Kliff herunter rauschenden Auto oder Lastwagen! Oben am Rim geht dann ein unscheinbarer Weg ab, der zum "Muley Point" führt. Den kennt fast niemand, zum Glück hat mir ein Kollege einen Tipp gegeben. Dort hat man einen genialen Überblick über den San Juan River. Dass wir es genau zum Sonnenuntergang dahin geschafft haben, krönt die Sache genauso wie die Blitze, die wir sehen. Danach noch an dieser Stelle das Abendessen in einer ganz besonderen Atmosphäre, besser hätte der Tag kaum zu Ende gehen können (Film, 3:34)!

Als Dessert gab es für mich dann noch eine Geländefahrt und die oben beschriebene Abfahrt bei Nacht...

Mi, 13.06.2007
Wir sind ganz früh aufgestanden, denn heute gibt es "volles Programm". Leider gibt es erst ab 6 Uhr Frühstück. Danach laufen wir noch hinunter zum Fluss, wo es einen kleinen zum Hotel gehörenden Picknickplatz gibt. Im Sand finden wir sehr interessante Spuren. Wir fragen beim Hotelpersonal nach, nach den Büchern muss es sich um eine Katzenart handeln (man sieht keine Spuren von Krallen). Bei der Größe kann es sich fast nur um einen Berglöwen handeln!

Danach fahren wir zu Gooseneck State Park (Film, 1:28), der mit dem genialen Punkt gestern zu vergleichen ist. Er ist aber näher am Fluss, man kann hier diverse Schleifen des San Juan River überblicken. Wer das gesehen hat, kann über die Saarschleife und Ähnliches nur noch müde lächeln! Es läuft uns ein besonders großer und hübscher Gecko über den Weg. Als wir einige Boote den Fluss hinunter treiben sehen, steht der Entschluss fest: Das müssen wir beim nächsten USA-Urlaub auch mal machen! 3-4 Tage im Canyon, ohne irgendein Anzeichen von Zivilisation zu sehen...

Von hier aus fahren wir eine ca. 30km lange ungeteerte Straße durch das Valley of the Gods. Kaum schlechter als das Monument Valley, dafür aber Gratis...

Auch heute kürze ich natürlich etwas ab. Die Straße, der "Lower Butler Wash", ist sehr angenehm zu fahren (vor allem Sand). Am Anfang war es aber doch spannend, denn die Straße (ehrlich gesagt: Der Weg) ist mit einem verschlossenen Tor versehen (ohne Navigationsgerät wären wir nie auf die Idee gekommen, da hineinfahren zu wollen). Es ist schon ein komisches Gefühl, einfach das Tor aufzumachen und hinein zu fahren - als Belohnung hat man dann die Straße ganz für sich allein...
In den Canyonlands (Needles) machen wir "nur" eine kleine Wanderung (was bei gut 40°C gar nicht so einfach ist), da uns die Ranger die geplanten Geländefahrten ausgeredet haben.

In Moab geht es dann zu unserem "Stamm-Mexikaner" - Miguel's Baja Grill.

Da es hier die besten Margeritas gibt, die wir kennen, laufen wir vom Hotel fast 4km dahin und später wieder zurück (immer den Highway entlang). Als Fahrer hätte ich mir maximal einen gönnen dürfen - so fiel uns der Rückweg irgendwie deutlich leichter als der Hinweg (wie das wohl kommt...)!

Do, 14.06.2007
Heute gibt es eines der Highlights der Reise (zumindest für mich). Eine Geländetour, die eigentlich auf 2 oder 3 Tage ausgelegt ist. Sie führt durch die Canyonlands (Island in the Sky) entlang dem Green River und dem Colorado River auf dem unteren Rim (White Rim). Da es nur einen Weg hinein und einen hinaus gibt, muss man die Strecke (insgesamt fast 250 km vom/zum Hotel) in einem Rutsch durchziehen (es gibt einige Camping-Möglichkeiten). Da wir schon um 6:30 Uhr starten und ich mich auch nicht immer ganz genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung (15 Meilen/h) halte, sind wir trotz einiger ganz interessanter Passagen um 16:30 Uhr wieder im Hotel (obwohl ich am Ende noch knapp 30km "Abkürzung" auf Geländestrecken fahre - ich will doch sehen, wo Thelma und Louise ihren grandiosen Abgang gemacht haben). Da wir insgesamt kaum mehr als eine halbe Stunde Pause gemacht haben, waren das über 9 Stunden Fahrt (8 davon teils schweres Gelände) - ein richtig gutes Konditionstraining! Silke war überraschenderweise ruhiger als erwartet. Die Vorbereitung auf diese Strecke scheint nicht sooo schlecht gewesen zu sein...

Siehe auch den Film (8:03) - einige der schönsten Passagen! (man beachte in einigen Passagen das linke Hinterrad...)
Unterwegs kommen wir an einer schönen Steinbrücke vorbei, die man beinahe übersieht. Silke hat mich leider daran gehindert, über den "Musselman Arch" rüberzulaufen - aufgeschoben ist nicht aufgehoben...

Als Belohnung für den anstrengenden Tag geht es am Abend noch einmal zu "unserem" Mexikaner.

Fr, 15.06.2007
Heute geht es in den Capitol Reef Nationalpark. Per Fähre über den Lake Powell (auch das geht nur an einer Stelle), danach eine richtig einfache Geländestrecke. Unterwegs habe ich mir nach Landkarte einen kleinen Abstecher ausgeguckt. Zuerst geht es ganz tolle Serpentinen den Rim hinauf, danach geht eine eher langweilige Straße aus dem Park hinaus. Es führt aber eine richtig schöne Geländestrecke einen trockenen Flusslauf hinauf, am Ende läuft man noch gut einem km auf den Rim zum Strike Valley Overlook - eine geniale Aussicht!

Siehe auch den Film (3:26).
Am Abend wollen wir dann zu einer Kneipe, die wir vor 10 Jahren besucht hatten - authentischer geht es nicht. Von außen sieht die Kneipe nicht wirklich einladend aus - aber das Essen ist Spitze und unglaublich günstig (auch heute sind die Preise identisch wie vor 10 Jahren). Vor zwei Jahren wollten wir auf dem Weg nach Moab dort essen, aber es war geschlossen (trotz Schild "We are open"). Nun fahren wir extra fast 50km dahin - natürlich war schon wieder geschlossen! Dumm gelaufen...


Sa, 16.06.2007
Auf dem Weg zum Lake Powell fahren wir heute eine der schönsten Straßen, die ich kenne. Vor Escalante fährt man über einen Pass von ca. 3000 Metern Höhe, ehe es ins Tal hinab geht. Aber nicht wie üblich in Serpentinen, sondern immer auf dem Grat eines der vielen Bergrücken. Teilweise fährt die Straße direkt auf dem Kamm, links und rechts hunderte von Metern fast senkrecht hinab. Dazwischen geht es mal runter ins Tal des Escalante River, dann wieder hoch. Ein echter Hochgenuss, obwohl es sich um eine asphaltierte Straße handelt...
Danach wieder einmal eine der Abkürzungen, die uns ca. 70km durch eine interessante Gegend führt (natürlich auf nicht asphaltierten Straßen). So stellt man sich die Umgebung für einen Western vor! Unterwegs fahren wir über einen tollen Slot-Canyon, der gigantisch aussieht. Von unten klingt ein Geschrei, das von einem Kleinkind kommen könnte. Wahrscheinlich handelt es sich um ein verirrtes Schaf. In den Canyon hinunter würden wir schon gerne gehen, aber bei 40°C wäre das keine gute Idee! Zudem hatte ich keine Knarre für den vielleicht nötigen Gnadenschuss...

Am Lake Powell fahren wir dann noch einmal 100 km (hin und zurück) abseits geteerter Straßen zu einem wunderschönen Aussichtspunkt (Alstrom Point). Die letzten Kilometer sind echt witzig: Direkt auf einem der Buttes geht es über Stock und Stein, diverse Spuren sind keine echte Hilfe. Der Aussichtspunkt selbst liegt ca. 300 Höhenmeter über dem See - ein genialer Ausblick.

Als wir da hingelaufen sind, fing ein richtig fieser Sturm an (offensichtlich durch die Hitze erzeugt). Es hat uns wirklich beinahe vom Felsen geweht. Mir wurde die wirklich gut und fest sitzende Sonnenbrille weggeweht, Silke wurde trotz Kordel um den Hals der Wanderhut weggepustet. Mit einem energischen Zwischenspurt konnte ich beides einige Hundert Meter weiter hinten einsammeln. Meine Brille, die bisher alles überstanden hat (u.a. eine Rutschpartie über Asphalt beim Rad fahren), hat leider einige tiefe Kratzer abbekommen. Auf dem Rückflug wird eine neue gekauft...
Siehe auch den Film (3:28).

So, 17.06.2007
Heute folgt ein weiteres Highlight: Die Powerboat-Fahrt auf dem Lake Powell. Das Boot hat gut 6m Länge und ist für bis zu 8 Personen ausgelegt. Dementsprechend hat es fast 300 PS, ist aber in der Höchstgeschwindigkeit gedrosselt. Am Morgen sind wir die ersten (7 Uhr - wir waren sogar noch eine Stunde früher da, weil am nur einen km vom Hotel entfernten Hafen eine andere Zeitzone gilt :-( ) und können bei beinahe Windstille locker mit teilweise über 60 km/h den See hinauf rasen. In Deutschland wäre so etwas ohne Bootsführerschein sicherlich nicht möglich!
Wir fahren zur Rainbow Bridge, dem weltweit größten freistehenden Arch (fast 90m hoch und breit). Der ist ein Heiligtum der Indianer und nur per Boot oder mit einer Mega-Wanderung (mehrere Tage) zu erreichen. Per Boot fährt man in einen extrem engen Seiten-Canyon (teilweise weniger als 10 m) zu einer kleinen Anlegestelle. Die letzten 1500 Meter muss man laufen, da der See weit von seinem Höchststand entfernt ist. Es lohnt sich wirklich!

Als wir zum Boot zurückkehren, sehe ich zwei Raben, die sich in unserem Boot zu schaffen machen. Ich renne hin und vertreibe sie, gerade noch rechtzeitig. Wir hatten unser Essen zwar in Plastiktüten und unter dem Sitz verstaut, aber die Raben sind schlau. Einer hat durch die Tüte hindurch Silkes Banane mehrfach angepickt!
Nachdem ich sie verjagt habe, fliegen die Raben zu einem inzwischen angekommenen zweiten Boot. Dort finden sie in einer Tasche in Folie eingeschweißte Kekse. Diese Packung schleppt einer der beiden Raben auf einen Felsen, wo er die Folie in wenigen Sekunden entfernt hat!
Im Wasser des Naturhafens schwimmen Monster-Fische. Ich würde auf so etwas wie Welse tippen. Sobald man sich dem Wasser nähert, schwimmen die heran - offensichtlich sind sie auf Fütterung aus. Da in diesem Tal das Angeln verboten ist, schadet ihnen diese Zutraulichkeit nicht!
Auf dem Rückweg fahren wir noch in einige Seiten-Canyons. Speziell der Antelope Canyon ist unglaublich eng. Am Anfang sind es noch gut 50m Breite, da kann man mit fast 50 km/h die Kurven hinauf fahren. Später wird es immer enger, am Ende kann man kaum noch wenden. Das ist echt der Hammer!
Auf dem Rückweg zum Hafen kommt der Wind auf, der uns schon Gestern so viel Freude bereitet hat. Dazu ist der See nun ziemlich voll mit teilweise sehr schnell fahrenden Booten. Zwei Quellen für richtig deftige Wellen, das ist echt "lustig". Sobald man etwas schneller als 30 km/h fährt, denkt man, man wäre beim Rodeo. Teilweise knallt das Boot unheimlich hart aufs Wasser, teilweise geht es vorne so hoch, dass man Angst haben muss, sich zu überschlagen. Im Fernsehen sehen Verfolgungsjagden mit dem Boot immer so einfach aus. Inzwischen sehe ich das mit anderen Augen...
Siehe auch den Film (9:02) und die Route (vom GPS aufgezeichnet).


Mo, 18.06.2007
Heute fahren wir zur Nordseite des Grand Canyon. Die ist 300m höher als die Südseite (2400-2700 Meter) und darum bis Mai nicht zugänglich. Auf dem Weg dahin überqueren wir die letzte Brücke über den Colorado vor dem Grand Canyon bei Lee's Ferry. Von der schönen Brücke (es sind inzwischen zwei, die historische war zu schwach für den Schwerverkehr) hat man einen wunderbaren Blick auf den Colorado. Auch hier sehen wir Boote, erneut sind wir entschlossen, einmal eine Rafting-Tour zu machen. Unter der Brücke entdecke ich einen Großen Vogel. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den sehr seltenen Kalifornischen Kondor. Nicht ganz so groß wie sein Südamerikanischer Bruder (teilweise mehr als 6m Flügelspannweite), aber auch sehr beeindruckend - vor allem später im Flug.

Am Grand Canyon fahren wir zu einem Aussichtspunkt, der mit normalen Fahrzeugen nicht erreichbar ist (Point Sublime). Die knapp 60km Gelände schocken uns nicht mehr so sehr, auch wenn es wieder einmal eine etwas spannendere Strecke ist. Allerdings habe ich von den Rangern erfahren, worauf man bei den Reifen achten muss, wenn sie Gelände-tauglich sein sollen. Natürlich hat unser Fahrzeug stinknormale Straßenreifen. Seither habe ich etwas mehr Respekt vor den vielen spitzen Felskanten und Steinen...

Der Film dazu (9:04)
Das Hotel ist unglaublich: Direkt an die Kante gebaut, bietet das Restaurant mit riesigen Panoramafenstern einen atemberaubenden Blick in den Grand Canyon. Die Zimmer befinden sich in so einer Art Blockhütten, ganz viel Holz und ein Kamin (allerdings Gas-betrieben) runden das Bild ab. Am Nord-Rim gibt es einen schönen Wald, der Schatten spendet (und in dem viele Tiere herumlaufen - auch auf der Straße; die Bilder zeigen Mule Deers: So eine Art große Rehe, fast die Größe eines Elchs). Dementsprechend sind auch die Temperaturen hier ziemlich angenehm. Hier mitten in der Wildnis muss man aber beim Komfort Abstriche machen: Es gibt weder Internet noch einen Fernseher.

Am Abend genießen wir direkt beim Hotel (Bright Angel Point) einen tollen Sonnenuntergang.

Leider erkennt man am South Rim einen Waldbrand, den wir schon einige Stunden vorher gesehen hatten - ausgelöst durch einen Autounfall! Schon während des gesamten Urlaubs lesen wir immer wieder, dass die Waldbrandgefahr hier derzeit extrem hoch ist - kein Wunder, haben wir doch seit unserer Ankunft noch keine Wolken gesehen!

Di, 19.06.2007
Heute gibt es wieder ein Highlight: Die Wanderung in den Grand Canyon. Das haben wir ja schon zwei Mal gemacht - aber immer im Winter oder am Anfang des Frühjahrs. Schon dort gab es unten 25°C und mehr. In dieser Jahreszeit muss man mit bis zu 45°C rechnen, weshalb wir bereits um 5 Uhr im Hotel starten mussten (will heißen: Aufstehen kurz nach 4 Uhr...). Da hatte es - auf 2600 Metern Höhe - nur 5-6°C. Das gute daran: Da wir beide schon etwas froren (beide nur T-Shirts, ich offene Wandersandalen ohne Strümpfe), haben wir gleich ein gutes Tempo hingelegt.

Die vielen Serpentinen gehen echt in die Beine (auch wenn der Bright Angel Trail aus meiner Sicht leichter zu laufen ist als die Pfade an der Südseite)! Pausen haben wir eigentlich nur gemacht, um schöne Ansichten zu fotografieren. Zu diesem Zeitpunkt waren wir echt froh, als dann endlich die Sonne aufging...

Wir waren schon um 7:30 Uhr unten an den Roaring Springs, wo es bereits deutlich über 30°C hatte. Trotzdem ein schöner Platz für ein Picknick (genauer: Frühstück)...
Mit den immerhin schon 1100 Höhenmetern in den Beinen (und vor allem den Füßen) ging es an den Aufstieg, der uns wirklich beide ans Limit gebracht hat (siehe auch der Film, 2:56).

Die Sonne knallt schon um 8 Uhr so brutal in den Hang, dass man bei immer zwischen 32°C und 36°C und kaum Schatten eine unglaubliche Freude hat. Mit letzter Kraft um 12 Uhr oben angekommen, haben wir uns das gute Picknick irgendwo im Wald absolut hart verdient.

Danach sehen wir uns noch einige wirklich tolle Aussichtspunkte an (Cape Royal, Point Imperial; siehe auch den Film, 1:40).

Silke hatte dafür aber absolut keinen Nerv mehr. Bei solchen Wanderungen ist es immer wieder das gleiche: Direkt danach ist man sich sicher, so etwas nie mehr machen zu wollen. Am nächsten Tag dann (bei Silke geht das eher ein halbes Jahr) plant man die nächste derartige Wanderung! Wir denken schon darüber nach, einmal in 2 Tagen den Grand Canyon zu durchlaufen, mit Übernachtung auf der Phantom Ranch unten am Colorado. Leider bekommt man dort kaum eine Reservierung - wenn die Liste ein Jahr vorher geöffnet wird, ist sie meist schon nach wenigen Sunden voll...

Mi, 20.06.2007
Heute geht es nach Las Vegas. Auf dem Weg dahin habe ich noch etwas Besonderes vor, weshalb wir wieder bereits um 5 Uhr aufstehen. Da merken wir erst, wie anstrengend die Wanderung gestern war! Ich habe das erste Mal seit langer Zeit wieder Muskelkater (aber halbwegs auszuhalten), Silke hat noch mehr Freude. Aber das lässt sich ja noch steigern: Ich möchte unterwegs noch eine Wanderung nachholen, die wir das letzte Mal nicht zu Ende bringen konnten: Angels Landing im Zion Nationalpark. Der Name ist durchaus Programm: Nach einem saftigen Aufstieg (gut 400 Höhenmeter, aber richtig steil und am Südhang) steht man oben am Rand des Tals und sieht vor sich einen massiven einzelnstehenden Felsen, der nur durch einen schmalen Grat mit dem Rand des Tals verbunden ist. Links und rechts von diesem Grat (teilweise oben nur einen halben Meter breit) geht es ca. 400 Meter fast senkrecht nach unten ins Tal. Immerhin gibt es hier an vielen Stellen massive Eisenketten, an denen man sich festhalten kann. Wenn man diesen Kamm überwunden hat, geht es noch einmal richtig steil gut 100 Höhenmeter hinauf auf den Felsen. Vor zwei Jahren mussten wir vor dem Kamm umkehren, da es regnete und starken Wind hatte. Heute gibt es keine Ausrede! Siehe auch den Film (14:16): Ziemlich lang, aber sehr interessant- für das richtige "Live-Feeling" habe ich den gesamten Rückweg gefilmt (natürlich enthält der Film nur Ausschnitte)!

Die Warnungen vor diesem letzten Teilstück sind eindeutig. Sehr zu Silkes Motivation beigetragen hat auch, dass wir an einer Tankstelle auf der Fahrt eine Zeitung aus Utah gekauft haben. Dort war als großer Aufmacher auf der Titelseite ein Bericht darüber, dass in den letzten Tagen zwei Wanderer im Zion gestorben sind (Absturz) - einer bei Angels Landing, einer am Emeralds Pool (unserer zweiten Lieblingswanderung im Zion)!

Unterm Strich kann man sagen: "We've Survived Angels Landing"! Solche T-Shirts gibt es hier tatsächlich zu kaufen... (witzig nur, dass die vor allem von denen gekauft werden, die die letzten Meter gar nicht machen - ca. 95%!)
Die Aussicht, die wir oben auf dem Fels hatten, war wirklich etwas ganz besonderes - gut, dass wir beide unseren inneren Schweinehund überwunden haben!
Als wir am späten Nachmittag in Las Vegas ankommen (bei 43°C), ist Silke schon wieder fix und fertig - sie jammert sogar beim hinsetzen! Ziel erreicht: Jetzt wird sie garantiert nicht mehr sagen, dass wir viel zu wenig wandern... ;-]]
Dafür gibt es jetzt ein tolles Essen im MGM mit u.a. Kingcrab-Beinen vom Buffet (es blieb nicht bei einem Teller)!


Do, 21.06.2007
Heute verbringen wir einen ganz gemütlichen Tag in Las Vegas: Shoppen in einer großen Supermall, bis die Kreditkarte qualmt. Inzwischen kosten z.B. Marken-Jeans teilweise nur noch $20, das sind nicht einmal €14!
Danach wieder ein sehr gutes Essen. Wer in Las Vegas ist, sollte das Buffet im Planet Hollywood (ehemals Aladdin) versuchen. Wir haben schon einige Buffets ausprobiert, das bietet aber immer wieder mit Abstand das beste Preis/Leistungs-Verhältnis! Sonst keine besonderen Vorkommnisse.


Fr, 22.06.2007
Heute geht es in das Death Valley. Eigentlich schon verrückt: Schon die "lächerlichen" 43°C in Las Vegas waren uns fast zu viel, und nun setzen wir noch deutlich einen drauf!
Unterwegs besuchen wir Rhyolite, eine Geisterstadt, die wir schon kennen. 8 Jahre lang war hier richtig etwas los, 10.000 Einwohner und ein Bahnhof. Danach war der Spuk auch Ruck-Zuck wieder vorbei... Auf dem Friedhof zeigt sich: Auch in dieser wirklich lebensfeindlichen Umgebung kann man richtig alt werden!

Eine spannende Geländestrecke führt uns zu einer weiteren Geisterstadt: Leadfield existierte gerade einmal ein halbes Jahr lang, in dieser Zeit wurde aber immerhin u.a. eine Post eingerichtet. Spannend ist das vor allem deshalb, weil eine Geländefahrt (auf der nur ganz wenige Autos am Tag vorbei kommen) hier in dieser wirklichen Wüste ihre ganz besonderen Reize hat! Was passiert, wenn man liegen bleibt? Ein kurzer Film dazu (1:10)
Der Vorteil dieser Variante: Wir sind erst um 16:30 Uhr im Tal, als es "nur" noch 51°C hat! Das muss man erlebt haben - immer mit mindestens 42°C Fieber herumlaufen! Gibt es nirgends eine Bio-Sauna zur Abkühlung? Eigentlich sollte man hier gar nichts tun...

Angeblich soll es übrigens in Libyen einen Punkt geben, der noch einen Tick heißer ist als hier (beide bieten Rekord-Temperaturen von ca. 60°C, die Bodentemperatur erreicht oft über 90°C).
Trotz der unerträglichen Hitze besuchen wir immerhin noch einige der bekanntesten Punkte im Death Valley, u.a Artists Palette und die Sanddünen - allerdings nur da, wo man nicht viel laufen muss...


Sa, 23.06.2007
Um 7 Uhr hat es bereits 39°C, schon um 8 Uhr sind die 40°C überschritten!
Auf der Fahrt vom Death Valley zum Mono Lake verlassen wir das tiefe Tal (das am "Badwater" mit -86 Höhenmetern den tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre bietet und komplett von Bergen von teilweise über 3000m umgeben ist), natürlich über eine Geländestrecke. Die ist so interessant, weil sie über einen Pass von 2343 Metern führt. Zudem ist es die letzte richtige Geländestrecke in diesem Urlaub! Na ja, nach fast 1.200 Kilometern abseits geteerter Straßen (von insgesamt gut 7.300 Kilometern) ist jetzt auch der größte Hunger gestillt (zumindest für die nächste Zeit)!
Die Krater-Landschaft, die wir durchfahren, ist noch ganz jung - man merkt die Nähe zum St.-Andreas-Graben. Man wird immer wieder an die Kanarischen Inseln erinnert. Es gibt extrem viele Minen, z.T. einfach nur in den Boden gegrabene Löcher. Man findet hier alles, u.a. Tuff und Schwefelklumpen.

Ein Ranger gibt uns einen Tipp, den wir befolgen: Ein Abstecher in das Eureka Valley, ein Tal direkt neben dem Death Valley. Der Tipp war Gold wert. Wir kommen zu einer einfach unglaublichen Sanddüne, einige km lang und über 200m hoch!

Trotz der extremen Hitze laufen wir zur Mittagszeit eine ganze Weile durch dieses Kleinod (siehe Film - 4:04). Da die Düne nur schwer zu erreichen und vieles verboten ist, ist sie immer noch sehr naturnah. Da die Tierwelt hier keinen Kontakt mit anderen Tieren ihrer Spezies hat, haben sich ganz seltsame Verhaltensweisen herausgebildet, die es nur hier gibt - fast wie auf den Galapagos-Inseln.
So gibt es hier ganz häufig einen Gecko, der sich auf ganz besondere Weise "wichtig macht": Er ist weiß und hat einen schwarz-weiß gestreiften Schwanz. Wenn er Gefahr verspürt, dreht er den Schwanz nach oben - auf den ersten Blick denkt man, dass man einen Skorpion vor sich hat (das Bild kann das nur bedingt vermitteln)! Dank seiner seltsam geformten Beine ist er auf dem Sand unglaublich schnell.

In der Nähe des Mono Lake dann eine weitere Überraschung: Die Geisterstadt Bodie! Die bisher gesehenen Geisterstädte waren ja ganz nett - aber im Vergleich zu Bodie doch eher unbedeutend! Seit 50 Jahren State Park (so etwas wie ein Naturschutzgebiet), wird alles so gut wie möglich konserviert. Ein echtes Muss für alle, die in dieser Gegend unterwegs sind!

Selbst im inneren der Häuser sieht man hier noch eine ganze Menge. Die Bild-Beispiele zeigen: Ein Schlafzimmer, die Schule (mit Halloween-Lampe), den General Store (man beachte auch die Glühbirne!), den Bank-Tresor, das Umspannwerk (vor 1900 gebaut - Bodie hatte schon im 19. Jahrhundert ein Kraftwerk in 20km Entfernung!) und den Sargmacher.

Die Mine ist noch bestens erhalten, die Tankstelle ist der Knaller! Passend dazu: Ein "Oldtimer" (der diesen Namen auch verdient hat)"...

Der Film dazu (0:47)
Das Hotel heute ist im Winter eine bedeutende Skistation und befindet sich auf 2700m Höhe. Nach den letzten sehr heißen Tagen sind die 16°C, die wir am Abend hier vorfinden, schon recht rfrischend...

So, 24.06.2007
Heute geht es in den Yosemite Nationalpark. Zuerst sehen wir uns den Mono Lake etwas genauer an. Der liegt in einem Talkessel ohne Abfluss, weshalb das Wasser schon immer einen sehr hohen Salz- und Mineraliengehalt hatte. Es steigen heiße, mineralienhaltige Quellen auf. Daraus bilden sich unter Wasser Figuren ähnlich wie in Tropfsteinhöhlen. Da aus diesem Tal das Trinkwasser für halb Kalifornien gewonnen wird, sank der Wasserspiegel, weshalb die Zapfen nun aus dem Wasser herausragen oder gar am Ufer stehen. Die filigranen Figuren sind im Sand entstanden und werden nun freigewaschen. Der Salzgehalt ist inzwischen über dreimal so hoch wie im Meer (siehe auch den Film - 1:44).

Der Tioga-Pass ist wirklich toll (er führt über die Sierra Nevada und kommt auf über 3000m Höhe), leider gibt es sehr viel Verkehr. Das überholen der ganzen Wohnmobile ist auf der Bergstrecke gar nicht so einfach, aber das macht mir ja Spaß...
Das Yosemite-Tal selbst ist unglaublich überlaufen. Man merkt schon die Nähe zu den Metropolen Kaliforniens, zudem ist Sonntag. Aber die Berge hier und besonders die Wasserfälle sind schon wirklich extrem schön und beeindruckend (auch hier ein Film - 4:21). Der, den wir heute besuchen, ist extrem vom Wind beeinflusst (wie man auf den Bildern gut erkennen kann).


Mo, 25.06.2007
Heute machen wir die letzte größere Wanderung. Es geht zwei Wasserfälle hinauf, insgesamt dieses Mal aber nur ca. 700 Höhenmeter. Um dem ganzen Trubel zu umgehen, verlassen wir das Hotel wieder einmal um kurz nach 6 Uhr. Hier im Yosemite Park ist auch da schon eine ganze Menge los, aber auf unserer Wanderung wird es dann etwas ruhiger. Jedenfalls war es ruhig genug, um zwei lebende Bären zu sehen! Der zweite war zuerst ziemlich scheu. Silke hatte ihn auf einem Felsen uns und einige andere Wanderer beobachten sehen. Als die anderen weg waren, habe ich nach ihm gesucht und tatsächlich Glück gehabt. Er hat mich eine ganze Weile begleitet (lief in teilweise weniger als 5m Abstand schräg vor mir), so dass ich ihn ganz nett fotographieren und sogar filmen (1:02) konnte. Richtig gefährlich war die Sache allerdings nicht, da es sich "nur" um einen Schwarzbären handelte und nicht um einen Grizzly (die es hier auch gibt).

Die Wanderung ging zu zwei der größten Wasserfälle hier (Vernal und Nevada, dazwischen die Emerald Pools). Auch wenn der Hinweg extrem steil war und ganz unangenehme Stufen ohne Ende bot, hat sich die Anstrengung (siehe Fuß-Test) gelohnt. Beim nächsten Mal wollen wir dann noch einen draufsetzen und den Half Dome hinauf wandern - das wären dann fast 30km und 1500 Höhenmeter...

Danach fahren wir noch hoch zum Glacier Point. Wirklich eine ganz besondere Aussicht über das gesamte Tal - leider aber auch ganz besonders überlaufen. Hier müsste man einmal einen Sonnenauf- oder -Untergang erleben! Auch die Wanderung von vorhin lässt sich hier sehr gut überblicken.


Di, 26.06.2007
Heute geht es zu unserer letzten Station, nach San Francisco. Wir fahren erst mal den Merced River hinunter, kurz nach verlassen das Tals erleben wir eine sehr positive Überraschung. Ich habe ja schon öfter von Mr. D'z in Kingman geschwärmt - in Mariposa haben wir ein Restaurant gefunden, das das noch toppt! Happy Burger Dinner ist in Sachen Sauberkeit, Preis/Leistung und Freundlichkeit des Personals ein echter Maßstab. Wer hier in der Nähe vorbei kommt, sollte sich das nicht entgehen lassen!

Dann geht es an den Pazifik, wo wir u.a. Monterey besuchen. Hier erleben wir eine Überraschung: Die ersten Wolken auf unserer Reise! Die Stadt selber (die früher einmal Hauptstadt Kaliforniens war) ist wirklich schön. Leider haben wir nicht viel Zeit, mehr als kreuz und quer durchfahren und eine Stunde am Fisherman's Wharf sind nicht drin. Dort ist alles etwas relaxter als in San Francisco. Statt hunderter Seelöwen sehen wir nur zwei kleine Robben o.ä., die aber unglaublich putzig sind. Sie betteln nicht, sondern holen sich Krebse aus dem nicht sehr tiefen Wasser und verspeisen sie dann genüsslich auf dem Rücken schwimmend (siehe Film - 2:02).

Auch der Zweikampf zwischen Fischern und Möwen ist witzig (zumindest für uns): Die Fischer filetieren ihren Fang, die Möwen sitzen einen Meter daneben und bekommen die Abfälle. Wenn der Fischer aber eine Sekunde nicht Acht gibt, hat er Pech gehabt! Ziemlich hilflos drohen die Fischer immer wieder mit ihren Messern...
Monterey selbst, das vor langer Zeit einmal Hauptstadt von Kalifornien war, ist eine sehr schöne Stadt, am Pazifik stehen besonders schöne Häuser. So kennt man Kalifornien aus dem Fernsehen (siehe Film - 2:44)!
Danach geht es auf dem Highway No. 1 die Küste entlang - diese Straße ist wirklich etwas ganz besonderes! Allerdings hat der Verkehr in den letzten 10 Jahren ziemlich zugenommen und an den schönsten Stellen wird damit begonnen, Tunnels und neue Brücken zu bauen. Eine Todsünde!
In San Francisco selbst ist Auto fahren auch nicht mehr das, was es einmal war. Die Straßen sind voll, die Fahrer deutlich weniger rücksichtsvoll als früher. Der positive Unterschied zu anderen Städten ist deutlich kleiner geworden! Na ja, wir sind ja auch selbst schuld - wer um 17 Uhr einmal kreuz und quer durch eine Metropole fährt, hat es nicht anders verdient...
Á propos verdient: Das Navigationssystem hat sich hier einmal mehr genau dieses gemacht!
Einige Impressionen als Film gibt es hier (4:49).

Zum Abschluss des Tages geht es wieder einmal zu Red Lobster - die letzten drei Tage werden wir wohl eine Hummer-Diät machen, da es vom Hotel nur 3km sind (das habe ich gut eingefädelt)...

Mi, 27.06.2007
Heute machen wir den letzten Ausflug mit dem Auto. Wir fahren über die Golden Gate Bridge nach Norden. Zuerst geht es in das Muir Woods National Monument, dort wachsen die gigantischen Sequoia (Mammutbäume). Die können über 100m hoch wachsen und haben Stammdurchmesser von mehreren Metern. Einige der Bäume hier sind über 2000 Jahre alt! Obwohl wir sehr früh im Park sind (vor der offiziellen Öffnung), sehen wir keinen der hier herumlaufenden Berglöwen. Immerhin entdecken wir eine unglaublich große Schnecke (nein, ich meine nicht Silke... ;-)) ).

Danach geht es auf der Route No. 1 weiter nach Norden. Hier ist die Straße noch so, wie ich mir das vorstelle: Sie führt durch ein Küstengebirge oder an einem Bay entlang, steil, eng und kurvig! Man fühlt sich sofort an Schottland erinnert. Kein Wunder, dass eine Stadt hier Inverness heißt...
Kurz dahinter kommen wir in die Point Reyes National Seashore. Sie befindet sich direkt auf dem San Andreas-Graben. Es gibt hier mehr und stärkere Erdbeben als in San Francisco. In (aus geologischer Sicht) kurzer Zeit wird sich Kalifornien von hier bis San Diego (Baja California) vom Festland lösen und eine Insel bilden.
Als wir zum äußersten Zipfel fahren, entdecken wir eine große Herde von Mule Deers (deutlich über 20), darunter viele Jungtiere. Auch zwei große Raubvögel (Adler?) fliegen in teilweise weniger als 5m Abstand über uns. Leider sehen wir die erwarteten Seelöwen nicht.
Anschließend geht es Richtung Sonoma Country und Napa Valley. Zuerst gehen wir zu einem Winzer, von dem ich vor mehr als 10 Jahren eine Flasche Zinfandel in New York hatte. Seither habe ich nach dem gesucht - vor kurzer Zeit habe ich ihn endlich über das Internet gefunden. Es handelt sich um ein relativ kleines (aber feines) Weingut. Weinproben gibt es normalerweise nur am Samstag, wir haben aber Glück, dass Doug(las), der Winzer, da ist. Er hat zwar keine Zeit, macht aber trotzdem über eine Stunde Weinprobe mit uns! Leider kann ich nur 3 Flaschen seines Weines mitnehmen, ich muss unbedingt einen sinnvollen (und bezahlbaren) Transportweg finden!
Im Ort Healdsburg finden wir dann eine richtig gute Eisdiele!
Napa selbst ist zwar ganz nett, aber nicht der absolute Renner. Interessant ist, dass die Reben hier eher wie Apfelbäume wachsen, oft total ohne Draht. Manche Stämme haben deutlich über 20cm Durchmesser! In vielen Rebstücken gibt es riesige Rotoren, mit denen offensichtlich ein künstlicher Nebel erzeugt wird.
Auf dem Rückweg fahren wir über mehrere Brücken zur Golden Gate Bridge. Erst jetzt wird uns das Ausmaß dieser riesigen Bucht so richtig bewusst. Einige Impressionen als Film gibt es hier (7:39).
Nachdem wir (natürlich) wieder den Tod jeder Menge von Hummern und anderen Krustentiere verursacht haben, fahren wir bei Dunkelheit auf die Twin Peaks. Dort rasen dicke Wolken über die Hügel, die alles richtig nass machen. Wenn sie über San Francisco ziehen, sieht man oft gar nichts mehr. Manchmal sieht man aber kleine Ausschnitte die rasend schnell über die Stadt ziehen. Das sieht aus, als ob aus dem All Scheinwerfer auf die Stadt zielen und sich bewegen würden!

Do, 28.06.2007
Heute ist der letzte Tag vor unserem Rückflug. Nachdem wir den Wagen abgegeben haben (hat gut geklappt, nachdem wir uns sehr viel Mühe gemacht haben, die ganzen Spuren aus dem Gelände zu beseitigen!), ziehen wir zu Fuß, mit Cable Cars oder Street Cars (uralten Straßenbahnen) durch San Francisco: Fisherman's Wharf (mit schönen Blicken auf die Golden Gate Bridge - zum ersten Mal für mich mit den "normalen" Wolken - und Alcatraz sowie Seelöwen und Pelikanen), die Bay Bridge, das Cable Car Museum, das Finance District und die Chinatown sind nur einige der Highlights. Man bräuchte noch einige Tage mehr!

Die Cable Cars im Film gibt es hier (2:07).
Vor allem am Fisherman's Wharf gibt es extrem viele Straßenkünstler - Pantomimen, Breakdancer (siehe Film - 3:36) usw.- teilweise sehr beeindruckend.
Am Abend essen wir in einem chinesischen Restaurant, in dem u.a. auch Gerard Depardieu und Jackie Chan gerne essen. Das Yuet Lee ist auf Seafood spezialisiert, die Tiere schwimmen in Aquarien und werden direkt vor der Zubereitung geschlachtet. Brutal, aber lecker!

Fazit nach drei Wochen USA:

Das war eine besonders interessante Reise, in die wir alles reingepackt haben - weit mehr als normal! Nach so einem Urlaub braucht man eigentlich erst einmal einen Urlaub, um sich zu erholen... ;-)
Neben den üblichen Spaziergängen, Wanderungen und Aussichtspunkten haben wir auch besondere Highlights (wie die Monster-Wanderung in den Grand Canyon, den Skywalk, einige interessante Offroad-Strecken oder die Powerboot-Tour auf dem Lake Powell) erlebt. Auch die Anzahl der Zwischenziele war recht hoch - wer es zwischendurch auch mal etwas ruhiger angehen will, sollte diese Tour definitiv nicht nachmachen!

Es gibt hier schon jede Menge Photos von Tieren zu sehen. Viele Tiere haben wir zwar in der freien Natur gesehen, konnten sie aber nicht fotografieren oder filmen - u.a. Truthähne (Familie mit mindestens 8 Jungen), eine Wildschwein-Herde, eine richtig fette Fledermaus in einer Mine und Känguru-Ratten. Klapperschlangen, Taranteln und Skorpione habe ich hingegen vergebens gesucht, auch von Berglöwen haben wir nur die Spuren gesehen...

Zusammenfassung der Filme:

  1. Jeeptour im Joshua Tree NP 5:03
  2. Kingman (Eisenbahn usw.) 0:57
  3. Grand Canyon, Diamond Creek 4:40
  4. Grand Canyon West, Grand Canyon Skywalk 2:30
  5. San Juan River, Muley Point 3:34
  6. San Juan River, Goosenecks 1:28
  7. Jeeptour in den Canyonlands (Island in the Skies, White Rim) 8:03
  8. Capitol Reef 3:26
  9. Escalante (Alstrom Point, Glen Canyon/Lake Powell) 3:28
  10. Bootstour auf dem Lake Powell 9:02
  11. Jeeptour am Grand Canyon (North Rim, Point Sublime) 9:04
  12. Wanderung in den Grand Canyon (Bright Angel Trail, zu den Roaring Springs) 2:56
  13. Weitere Aussichtspunkte am Grand Canyon, North Rim (Cape Royal, Point Imperial) 1:40
  14. Wanderung im Zion NP Angels Landing) 14:16
  15. Fahrt in das Death Valley 1:10
  16. Sanddünen beim Death Valley (Eureka) 4:04
  17. Geisterstadt Bodie 0:47
  18. Mono Lake 1:44
  19. Yosemite NP 4:21
  20. Bär im Yosemite NP 1:02
  21. Monterey, Hafen (Robbe) 2:02
  22. Monterey, Ocean's Drive 2:44
  23. San Francisco 4:49
  24. Nord-Kalifornien (Muir Woods, Point Ryes, Napa Valley, Bay Area, Golden Gate) 7:39
  25. San Francisco - Cable Cars 2:07
  26. San Francisco - Breakdance 3:36

Ein kleiner Service für alle, die selbst eine USA-Reise planen: Eine Liste unserer beliebtesten Restaurants im Südwesten der USA!

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